2022 - Routes des Grandes Alpes ( Frankreich )

Dauer der Tour: 10 Tage

Gesamtstrecke: 3306 km

davon mit dem Auto: 1554 km

davon mit dem Motorrad: 1752 km



Vive la France !

Es klingt dramatisch, es sollte die Tour meines Lebens werden … und irgendwie war sie es dann auch !

Über die „Route des Grandes Alpes“ zum Mittelmeer und über Teile der „Route Napoléon“ und die Schlucht von Verdon zurück zum Genfer See – eine Strecke der Superlative !

Trotz intensiver Vorbereitung blieben einige Fragen offen:
Wie ist es nach 18 Jahren mal wieder unterwegs aus dem Koffer zu leben
Klappt es mit der Verständigung ?'
Gibt es was Ordentliches zu essen ?

Gut – Ja – Ja !
Es war einfach eine fantastische Tour, die Tour des Lebens eben !

Aber lest selbst ...

Anreise mit dem Auto ( 375 Kilometer )

Essen -> Wuppertal -> Leverkusen -> Köln -> Limburg -> Darmstadt -> Heidelberg -> Karlsruhe -> Malsch

Einige Tage vor der Abfahrt saß der Schock erstmal tief ….
Eigentlich wollten wir in diesem Jahr zu Dritt die französischen Alpen bezwingen, Kumpel Bernd und Ich hatten das seit 2 Jahren so vereinbart. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt – Bernd wurde krank und eine Teilnahme an der Tour war somit unmöglich.

In manchen Sachen steckt man halt nicht drin und so ging es am Freitag Mittag ( Frank musste nach seiner Nachtschicht noch ein paar Stündchen schlafen ) in unveränderter Startaufstellung auf in Richtung Schweiz. Wie immer wurden die Bikes am Vortag auf dem Hänger verzurrt und so konnte es um 12.30 h direkt losgehen.

Überraschenderweise erreichten wir ohne jegliche Probleme gegen 17 Uhr den kleinen Weinort Malsch, unweit von Karlsruhe. Mit Wein hatten wir freilich nicht viel am Hut, aber ein Bierchen in der Malscher Hausbrauerei geht immer – der Motorradurlaub 2022 hatte begonnen.

Anreise mit dem Auto ( 403 Kilometer )

Malsch -> Offenburg -> Freiburg -> Weil am Rhein -> Basel -> Bern -> Bulle -> Saint-Légier-La Chiésaz -> Villeneuve -> Meillerie -> Évian-les-Bains -> Publier

Nach einem schönen Abend im alten Bahnhof in Malsch ging es um kurz nach Neun weiter in Richtung Schweiz, bzw. Frankreich. Ziel war das B&B Hotel in Publier am Genfer See - unweit von Thonon-les-Bains, dem "offiziellen" Startort der Route des Grandes Alpes. Hier konnten wir auch den Wagen und den Anhänger sicher für eine Woche abstellen.

Zunächst kamen wir gut voran, doch in der angeblich so beschaulichen Schweiz herrschte ein Verkehrschaos. Rund um Basel war es deutlich schlimmer als auf der A40 im Ruhrgebiet zur Rush Hour.
Noch schlimmer war allerdings die Gegenrichtung, gefühlt quälte sich zwischen Basel und Bern eine einzige Blechlawine Richtung Deutschland. Also schnell die Gedanken an die Heimfahrt verdrängen und darauf freuen was in den nächsten Tagen so alles kommt.

"Sechs Minuten noch im Wankdorf-Stadion in Bern, keiner wankt, der Regen prasselt ..."
Jeder Fussballfan erinnert wohl an den Kommentar von Herbert Zimmermann beim WM-Finale 1954 in Bern, so auch wir als wir das Autobahnkreuz Wankdorf passierten. Auf uns traf das aber alles nicht zu, wir hatten schönstes Wetter und brauchten noch deutlich länger als 6 Minuten bis der Genfer See im Blick war.

Die letzten 35 Kilometer am Genfer See wurden geprägt von überfüllten Orten, etlichen 30er-Zonen und natürlich vielen Verkehrsbehinderungen, auch Kreisverkehre genannt. Nach 6 Stunden war es aber dann doch geschafft, schnell wurden die Bikes abgeladen und die Zimmer bezogen.

Wir fuhren noch etwas an den See und gönnten uns ein leckeres Bierchen am Yachthafen, danach kurz einkaufen, Burger essen und dann ließen wir den Abend ausklingen.

Endlich geht es morgen früh los, freue mich wie ein Schnitzel !

  • Abfahrt in Essen

    Abfahrt in Essen

  • Malsch

    Malsch

  • Genfer See bei Locum

    Genfer See bei Locum

  • Publier

    Publier

  • Genfer See bei Publier

    Genfer See bei Publier

  • Genfer See bei Publier

    Genfer See bei Publier

  • Genfer See bei Publier

    Genfer See bei Publier

Publier --> Bourg-Saint-Maurice ( 288 Kilometer )

Publier -> Col du Grand Taillet -> Col du Corbier -> Morzine -> Col des Gets -> Cluses -> Col de la Colombiere -> Col des Aravis -> Flumet -> Col des Saisies -> Col de Meraillet -> Cormet de Roselend -> Bourg-Saint-Maurice -> Kleiner St. Bernhard -> Bourg-Saint-Maurice

Endlich geht es los - noch eben rasch frühstücken und dann kann das Abenteuer Route des Grandes Alpes beginnen !

Allerdings wussten wir da noch nicht dass das Wort „rasches Frühstück“ ernst zu nehmen ist: ein Kaffeevollautomat, ein paar gebrochene Stücke Baguette, Croissants, Schokobrötchen und Marmelade … that’s it ! Sieht so aus als ob wir in den nächsten Tagen nicht viel Zeit fürs Frühstück einplanen müssen :-)

Offiziell ist der Col des Gets der erste Pass auf der Route, aber warum in die Ferne schweifen wenn das Gute liegt so nah ? Neben der D902 fiel mir bei der Routenplanung der Col du Grand Taillet und der Col du Corbier auf – nicht sonderlich hoch, aber schön kurvig. Für uns Ruhrpottler also wie geschaffen fürs gemütliche Einschwingen.

Gleiches gilt für den Col de la Joux Verte, der ebenfalls auf unserer Liste stand. Nach einer kurzen Pause am Lac de Montriond standen wir plötzlich und unerwartet vor einer Straßensperre – das ging ja gut los. Ich dachte sowas obliegt allein den Österreichern, aber nein – die Franzosen können das auch. Warum sollte man diese auch 5 Kilometer vorher ankündigen ? Lieber einfach mal abbiegen lassen, drehen geht ja immer ! Die Umleitung ging durch Morzine, einem kleinen aber total überfüllten Skiort im Département Haute-Savoie.

Aber irgendwie wurde es nicht leerer, im Gegenteil – mittlerweile ging es nur im Schritttempo voran. Was war denn hier im Busch ? Meine Laune war auf dem Siedepunkt, dass ist also die berühmte Tour des Grandes Alpes, na prima !
Oben auf dem Col des Gets folgte die Auflösung – Mountainbike Weltcup, wirklich unfassbar, was für ein Zuschauerandrang ! Es dauerte noch einige Zeit bis sich die Verkehrslage normalisierte, mit Motorradfahren hatte das nicht viel zu tun.

Zum Glück änderte sich dieses schlagartig als wir mit dem Col de la Colombiere den ersten namhaften Pass erreichten. Wir hatten freie Fahrt und genossen die Kurven in vollen Zügen, hier und da ( also eigentlich immer ) kreuzte ein Radfahrer den Weg, aber wir Motorradfahrer können ja Rücksicht nehmen.

Es ging hinauf zum Lac de Roselend, der Erfinder der Postkarte hat sicherlich dieses Panorama genossen bevor er die Postkarte erfand. Hier war auch Zeit für ein kurzes Benzingespräch mit 2 Kollegen aus Bochum und Schwelm. Die beiden waren auf noch größerer Tour unterwegs und wollten noch bis nach Korsika und/oder Sizilien - und ich Anfänger rede von der Tour meines Lebens …

Da wir überraschenderweise sehr gut in der Zeit waren fuhren wir am eigentlichen Zielort vorbei und bezwangen noch den kleinen St. Bernhard-Pass. Dann ging es aber wirklich zum Hotel Base Camp Lodge in Bourg-Saint-Maurice.

  • Lac de Montriond

    Lac de Montriond

  • Nancy-sur-Cluses

    Nancy-sur-Cluses

  • Col de la Colombiere

    Col de la Colombiere

  • Col des Aravis

    Col des Aravis

  • Lac de Flumet

    Lac de Flumet

  • Col des Saisies

    Col des Saisies

  • Lac de Roselend

    Lac de Roselend

  • Cormet de Roselend

    Cormet de Roselend

  • Cormet de Roselend

    Cormet de Roselend

  • Les Glinettes

    Les Glinettes

  • Kleiner St. Bernhard-Pass

    Kleiner St. Bernhard-Pass

  • Kleiner St. Bernhard-Pass

    Kleiner St. Bernhard-Pass

  • Kleiner St. Bernhard-Pass

    Kleiner St. Bernhard-Pass

  • Kleiner St. Bernhard-Pass

    Kleiner St. Bernhard-Pass

  • Hotel Base Camp Lodge / Bourg-Saint-Maurice

    Hotel Base Camp Lodge / Bourg-Saint-Maurice

Bourg-Saint-Maurice --> Briancon ( 293 Kilometer )

Bourg-Saint-Maurice -> Val-d'Isere -> Col de l'Iseran -> Col du Mont Cenis -> Aussois -> Modane -> Saint-Andé -> Saint-Michel-de-Maurienne -> Montvernier -> Saint-Martin-d'Arc -> Col du Télégraphe -> Col du Galibier -> Col du Lautaret -> Briancon -> Col du Montgenevre -> Briancon

Nach einem entspannten Abend holten wir um kurz vor halb Zehn die Maschinen aus der Tiefgarage des Hotels Base Camp Lodge, heute stand die Königsetappe auf dem Programm und wir wollten keine Zeit verlieren.

Da heute wieder ein perfekter Sommertag vor der Tür stand wurde im örtlichen Supermarkt schnell der Mineralwasservorrat aufgestockt und dann ging es wirklich los.

Das erste Highlight des Tages war die Talsperre Barrage de Tignes - ein atemberaubender Anblick. Dieser wäre uns fast verwehrt geblieben ... genau hier streikte mein Garmin zumo und wir wären beinahe dran vorbeigefahren. Zum Glück habe ich es rechtzeitig erkannt und wir legten direkt auf der Mauer eine kurz Rast ein.
Es ging unvermindert weiter, kurz nach dem bekannten Skiort Val-d'Isere begann der Aufstieg zum Col de l'Iseran. Der Iseran ist mit seinen 2770 Metern der höchste, von beiden Seiten anfahrbare Straßenpass der Alpen - was ein Kurvenfest, genau deswegen sind wir hier !

Es ging direkt weiter zum Col du Mont Cenis mit gleichnamigen See - ein absoluter Augenschmaus. Wie sich die Sonne im tiefblauen Wasser des Lac du Mont Cenis spiegelt ... puh, das hatte schon was !

Ein Highlight jagt das nächste, vor diesem hatte ich allerdings allerhöchsten Respekt und habe auch lange überlegt ob ich die Strecke mit in den Tourenplan aufnehme - die Lacets de Montvernier ! 18 enge Kehren auf 3,9 Kilometer, Gegenverkehr ist ob der Enge kaum möglich, die Fahrbahn grottig und mit den 280 Kilo schweren Bikes auch sicherlich nicht unanstrengend - aber dennoch ein einzigartiges Erlebnis. Natürlich musste ich da erstmal die Drohne auspacken und mir diese Schnürenkel von oben ansehen !

Aber damit nicht genug - es folgte der flüssig zu fahrende Col du Télégraphe und mit dem Col du Galibier ging es wieder hinauf auf 2645 Meter. Der Galibier ist - natürlich auch aufgrund der Tour de France - nicht nur der wohl bekannteste Alpenpass in Frankreich, sondern wohl auch jener mit dem beeindruckendstem Panorama.

Und als ob die Kurven noch nicht gereicht haben fuhren wir - wie gestern - an unserem Zielort vorbei und fuhren über den Col de Montgenevre hinauf zur italienischen Grenze.
Dieses hätten wir uns allerdings auch klatschen können genau wie die Unterkunft dessen Namen ich nicht erwähne. Immerhin, in einer benachbarten Pizzeria verbrachten wir einen netten Abend und blickten auf einen fantastischen Tag zurück - auf einen der besten überhaupt !

  • Barrage de Tignes

    Barrage de Tignes

  • Col de l'Iseran

    Col de l'Iseran

  • Col de l'Iseran

    Col de l'Iseran

  • Col de l'Iseran

    Col de l'Iseran

  • Col de l'Iseran

    Col de l'Iseran

  • Col de l'Iseran

    Col de l'Iseran

  • Bessans

    Bessans

  • Lac du Mont Cenis

    Lac du Mont Cenis

  • Aussois

    Aussois

  • Montvernier

    Montvernier

  • Col du Télégraphe

    Col du Télégraphe

  • Col du Télégraphe

    Col du Télégraphe

  • Col du Galibier

    Col du Galibier

  • Col du Galibier

    Col du Galibier

  • Col du Montgenevre

    Col du Montgenevre

Briancon --> Menton ( 305 Kilometer )

Briancon-> Col d'Izoard -> Guillestre -> Col de Vars -> Jausiers -> Barcelonette -> Col de la Cayolle -> Guillaumes -> Col de Valberg -> Col de Sainte Anne -> Col de la Couillole -> Col de Sankt Martin -> Col de Turini -> Sospel -> Col d'Erc -> Menton

Die Zeit vergeht wie im Flug - heute stand schon die letzte Etappe der Route des Grandes Alpes auf dem Programm, welche ja ganz offiziell in Menton am Mittelmeer endet. Aber natürlich war es für uns noch nicht das Ende der Tour, aber dazu später mehr.

Es ist vollbracht - und damit meine ich ausschließlich den Aufenthalt in diesem bescheidenen Etablissement. Spitze ist hier nur Briancon selbst, und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn immerhin ist die Stadt mit seinen 1326 Metern die höchstgelegene Stadt Europas !


Genug der Bildung, kümmern wir uns ums Motorradfahren. Aber was war das ? Gerade als wir los wollten fing es an zu regnen ? Oder hatte der Himmel Mitleid mit uns wegen der letzten Übernachtung ? Egal, der Schauer dauerte nur kurz und wir machten uns auf den Weg zum ersten Highlight des Tages, dem Col d`Izoard, der dritthöchste Pass der RDGA.

So richtig genießen konnten wir diesen allerdings nicht, zumindest nicht die Auffahrt. Auch hier erwischte uns ein kleiner Mini-Schauer der die Fahrbahn aber sehr rutschig werden ließ. Schnell war die Passhöhe erreicht und das Wetter entwickelte sich nun zu einem schönen Sommertag.

Die nun kommende Strecke vom Col de Valberg bis zum Col de Turini übertrifft alle meine Erwartungen. Fahrerisch und landschaftlich gehört dieser Teil der Seealpen zu dem Schönsten was ich je unter die Räder genommen habe. Nicht sehr hoch, aber gefühlt geht es kaum hundert Meter geradeaus - einfach fantastisch ! Der Bekannte Col de Turini dagegen bereitet mäßigen Fahrspaß, was aber ausschließlich an der Qualität der Fahrbahn liegt !

So langsam können wir das Mittelmeer riechen, auf den letzten 50 Kilometern kommen wir zügig voran, zumindest bis zum Ortseingang von Menton. 17 Uhr - Rushhour, oder sieht es hier wohl immer so aus ? 40 Grad, gefühlte 95% Luftfeuchtigkeit und total überfüllte Straßen, die letzten 3500 Meter waren wirklich kein Zuckerschlecken. Ihr weiß was Ihr denkt, aber mit unseren Koffersystemen gab es wirklich kaum eine Lücke um dem Chaos zu entkommen.

Aber irgendwann war auch dieses geschafft und wir stürmten erstmal zum Getränkeautomaten des Ibis-Hotels in Menton. Nach einer kurzen Dusche ging es direkt an die Strandpromenade, hier folgt nun ein kleiner Wehmutstropfen des Tages.
Binnen Minuten wurde der Himmel rabenschwarz und es schüttete aus allen Kanonen. Wir flüchteten uns ins erstbeste Restaurant, was sich aber als absoluter Glückstreffer erwies. Bei Nudeln, Salat und gut gekühltem Bier ( für 7 Euro ) ließen wir es uns gut gehen.

Aber das Beste kommt bekanntermaßen zum Schluss. Zurück im Hotel befeuerten wir den Getränkeautomaten mit Kleingeld und genossen eiskaltes Bier auf dem Balkon mit Blick auf den Yachthafen und die beleuchtete Stadt Menton - einfach unbezahlbar !

  • Col d`Izoard

    Col d`Izoard

  • Col d`Izoard

    Col d`Izoard

  • bei Guillestre

    bei Guillestre

  • bei Guillestre

    bei Guillestre

  • Col de Vars

    Col de Vars

  • Col de Vars

    Col de Vars

  • bei Uvernet-Fours

    bei Uvernet-Fours

  • Col de la Cayolle

    Col de la Cayolle

  • Col de la Cayolle

    Col de la Cayolle

  • bei Entraunes

    bei Entraunes

  • Col de Valberg

    Col de Valberg

  • Col de la Couillole

    Col de la Couillole

  • Col Saint-Martin pres Valdeblore

    Col Saint-Martin pres Valdeblore

  • Menton

    Menton

  • Menton

    Menton

Menton --> Puget-Théniers ( 270 Kilometer )

Menton -> Monaco -> Nizza -> Grasse -> Pas de la Faye -> Col de Clavel -> Comps-sur-Artuby -> Cirque de Vaumale -> Col d`Illoire -> -> Aiguines -> Col d`Olivier -> Col d`Ayens -> Castellane -> Col de Cheiron -> Saint-Julien-du-Verdon -> Puget-Théniers

Blick auf den Yachthafen, Klimaanlage im Zimmer, Getränkeautomat und kostenloser Tiefgaragenstellplatz für die Bikes - wir haben uns im Ibis Hotel in Menton sehr wohlgefühlt.

Zeitig ging es wieder auf die Straße, stand uns doch ein weiterer Tag der Superlative bevor. Zunächst ging es mal weniger kurvig zu, aber das Auge fährt ja mit. Wir entschieden uns eine zeitlang am Mittelmeer entlang zu fahren, natürlich bot es sich da an einmal Teile der Formel-Eins-Strecke in Monaco zu fahren. Casino, Mirabeau, Loews-Kurve, Tabac-Kurve, Swimming-Pool, Rascasse ... diese Passagen lassen nicht nur die Herzen von F1-Fans höher schlagen. Leider war Monte Carlo - so die offizielle Bezeichnung des Stadtteils - recht voll. Wir quälten uns durch das nicht zu endende Tunnelsystem und fuhren dann an der Küste entlang nach Nizza.

Und hier begann das eigentliche Drama, welches weit weg von meinen Vorstellungen bezüglich des Straßenverkehrs in Frankreich lag. Wer zuerst kommt fährt zuerst. Egal mit welchem Verkehrsmittel, rechts und links flitzen leichtbekleidete Damen auf Motorrollern an einem vorbei, teilweise mit den berühmten Billy-Regalen bepackt die gerade bei einem schwedischen Möbelhaus erstanden wurden. Es war einfach unglaublich, die knapp 7 Kilometer haben uns eine Stunde Zeit geraubt.

Neben der Route des Grandes Alpes ist die Route Napolèon die bekannteste Strecke durch Frankreich. Sie folgt der Marschroute von Napoléon Bonaparte und führt von Cannes nach Grenoble. Auf dem Weg nach Verdon werden auch wir diese immer wieder kreuzen.

Über Grasse und Comps-sur-Artuby erreichen wir so langsam den Grand Canyon du Verdon. Seit 2 Jahren laufen die Vorbereitungen für diese Tour, wie oft hab ich überlegt ob wir diese Strecke mit in die Planungen aufnehmen. Viele Berichte verhießen nichts gutes: "zu voll", "viele Wohnmobile", "Fahrspaß kommt dann nicht auf", ....

Zum Glück haben wir uns dafür entschieden, denn was wir den Rest des Tages erlebt haben sucht wirklich seinesgleichen. Man kann es nicht beschreiben sondern muss es wirklich mit eigenen Augen gesehen haben, angefangen bei der Pont de l`Artuby - einer fantastischen Straßenbrücke über die Schlucht - bis hin zur Pont du Galetas am Fuße des Verdon-Stausees. Zwischen diesen beiden Bauwerken war es Motorradfahren in Perfektion: leere Straßen, Kurven über Kurven, eine Landschaft die einzigartig ist und und und ... mehr Grinsen im Gesicht geht wirklich nicht !


Doch damit nicht genug ....
Ziel war heute das Hotel Les Alizès in Puget-Theniers, vom ersten Augenblick an fühlten wir uns hier wie zuhause. Die Chefin hat sogar versucht ein paar Worte auf Deutsch zu reden - Gut, mehr als "Fruhstuck" kam da nicht heraus, aber immerhin ! Zum Abendessen gingen wir in den Ort und kehrten in einer Pizzeria ein, hier verbrachten wir einen launigen Abend mit sehr netten Gastgebern, einen Limoncello zum Abschied gab es frei Haus. Besser kann man diesen Tag wirklich nicht beenden !

  • Cap Martin

    Cap Martin

  • Monaco

    Monaco

  • Pas de la Faye

    Pas de la Faye

  • bei Trigance

    bei Trigance

  • Grand Canyon du Verdon

    Grand Canyon du Verdon

  • Pont de l`Artuby

    Pont de l`Artuby

  • Grand Canyon du Verdon

    Grand Canyon du Verdon

  • Grand Canyon du Verdon

    Grand Canyon du Verdon

  • Grand Canyon du Verdon

    Grand Canyon du Verdon

  • Grand Canyon du Verdon

    Grand Canyon du Verdon

  • Grand Canyon du Verdon

    Grand Canyon du Verdon

  • Grand Canyon du Verdon

    Grand Canyon du Verdon

  • Grand Canyon du Verdon

    Grand Canyon du Verdon

  • Lac de Castellon

    Lac de Castellon

  • Col de Toutes Aures pres Vergons

    Col de Toutes Aures pres Vergons

Puget-Théniers --> La Garde ( 313 Kilometer )

Puget-Théniers -> Annot -> Col de la Colle-Saint-Michel -> Colmars -> Col d'Allos -> Savines-le-Lac -> La Rochette -> La Salle-en-Beaumont -> Entraigues -> Col d'Ornon -> Le Bourg-d'Oisans -> Alpe d'Huez -> Col de Sarenne -> Mizoên -> La Garde

Nach einem - für französische Verhältnisse - wirklich ordentlichem "Fruhstuck" verabschiedeten wir uns von der netten Gastgeberin und machten uns wieder auf den Weg.

Die heutige Etappe spiegelt die französischen Alpen nochmal in voller Schönheit wieder:
Viele kleine, kurvige Straßen abseits der großen Routen, fantastische Bergseen und romantische, kleine Orte säumen unseren Weg.

Aber es gibt leider auch ernste Momente im Leben ... als wir nach dem Col d'Allos das Gebirgsmassiv rund um Barcelonnette erreichten bekam uns doch ein beklemmendes Gefühl. Irgendwo hier in der Nähe steuerte 2015 ein geisteskranker Pilot eine Maschine der Germanwings gegen das Felsmassiv, 150 Menschen verloren ihr Leben ...

Ein Wahnsinn - konzentrieren wir uns lieber auf das was da noch kommt, und das war die Auffahrt nach Alpe d'Huez.
L'Alpe d'Huez ist nicht nur die bekannteste Bergankunft bei der Tour de France, es ist auch ein Eldorado für alle Wintersport-Fans. Natürlich ließen auch wir es uns nicht nehmen oben mal vorbeizuschauen.

Überraschenderweise war hier nicht mehr so viel los, da hab ich deutlich mehr Radfahrer erwartet, aber es war ja auch schon später Nachmittag. Es gibt wirklich spektakulärere Straßen als die nach Alpe d'Huez, aber das besondere bei der Tour de France ist wahrscheinlich die Bergankunft am Ende einer lange Etappe.

Die meisten nehmen dann den gleichen Weg zurück, für uns ging es direkt mit dem anschließenden Col de Sarenne weiter - und um es vorweg zu nehmen - mit dem Rad kommt man hier wirklich nicht weiter !
Ohne Zweifel, landschaftlich ist der Weg über den Col de Sarenne ein Hochgenuss, fahrerisch leider nicht. Die Fahrbahn ist wahrlich nur bedingt zum Motorradfahren geeignet - außer man fährt eine Enduro :-)

Ziel des heutigen Tages war das selbsternannte kleine Paradies - La Foret der Maronne in La Garde, unweit von Alpe d'Huez. Die Auffahrt hinauf war spektakulärer als so manche Passstrecke, dafür konnte man oben perfekt die Ruhe und den fantastischen Ausblick genießen - ein Pool, gutes Essen und belgisches Bier rundeten den schönen Tag ab !

  • Col de la Colle-Saint-Michael

    Col de la Colle-Saint-Michael

  • Col d'Allos

    Col d'Allos

  • Col d'Allos

    Col d'Allos

  • Meolans-Revel

    Meolans-Revel

  • Ubaye Valley

    Ubaye Valley

  • La Rochette

    La Rochette

  • Col d'Ornon

    Col d'Ornon

  • Alpe d'Huez

    Alpe d'Huez

  • Col de Sarenne

    Col de Sarenne

  • Col de Sarenne

    Col de Sarenne

  • Col de Sarenne

    Col de Sarenne

  • Col de Sarenne

    Col de Sarenne

  • Col de Sarenne

    Col de Sarenne

  • Clavans-en-Haut

    Clavans-en-Haut

  • Lac du Chambon

    Lac du Chambon

La Garde --> Publier ( 283 Kilometer )

La Garde -> Annot -> Le Bourg-d'Oisans -> Allemond -> Col du Glandon -> La Chambre -> Col de la Madeleine -> Albertville -> Col des Saisies -> Flumet -> Col des Aravis -> Col de la Colombiere -> Col de Jambaz -> Publier

Es gibt wirklich Schlimmeres als hier oben im kleinen Paradies direkt nach dem Aufstehen hoch nach Alpe d'Huez zu blicken. Wir genossen das gute Frühstück und machten uns zeitig auf den Weg Richtung Genfer See.
Zum ersten Mal seitdem wir in Frankreich sind schauten wir etwas sorgenvoll auf die Wetterdaten, ab 15 Uhr wurde ein großer Wetterumschwung vorhergesagt.

Aber darüber machen wir uns später Gedanken, zunächst ging nochmal auf knapp 2000 Meter Höhe, mit dem Col de la Madeleine wartete das letzte große Highlight auf uns. Und wir hatten nochmal mächtig Spaß .... der Madeleine liegt abseits der Hauptroute und ist fahrerisch und landschaftlich ein Hochgenuss - die perfekte Gelegenheit um an der Passhöhe nochmal die Drohne steigen zu lassen !

So langsam heißt es Abschied nehmen, auch die schönste Tour geht irgendwann zu Ende. Passend dazu setzte nun nach dem Col des Aravis auch der Regen ein - etwas früher als erwartet, aber das bereitete unserer Stimmung auch keinen Abbruch. Nach insgesamt 1750 Kilometern erreichten wir unseren Ausgangspunkt am Genfer See, der Motorradanhänger und der Wagen waren auch noch da :-)

Eigentlich wollten wir noch einen Tag in Frankreich am Genfer See verbringen - etwas Sightseeing oder eine Runde durch die Schweiz mit dem Bike ...
Aber aus beiden wurde nichts, aus aktuellem (Wetter)Anlass entschieden wir uns am nächsten Morgen Frankreich zu verlassen. Deswegen wurde nicht lange gefackelt und schnell die Motorräder auf den Hänger verladen ...

Am Abend ließen wir die Woche ausgiebig bei mäßig kaltem Bier, Baguette, Salami und Käse Revue passieren ... und das mit einem Dauergrinsen im Gesicht !

  • Maronne

    Maronne

  • Eau d'Olle

    Eau d'Olle

  • Eau d'Olle

    Eau d'Olle

  • Lac de Grand-Maison

    Lac de Grand-Maison

  • Lac de Grand-Maison

    Lac de Grand-Maison

  • Col du Glandon

    Col du Glandon

  • Col du Glandon

    Col du Glandon

  • Col de la Madeleine

    Col de la Madeleine

  • Col de la Madeleine

    Col de la Madeleine

  • Col de la Madeleine

    Col de la Madeleine

  • Col de la Madeleine

    Col de la Madeleine

  • Col de la Madeleine

    Col de la Madeleine

  • Col des Aravis

    Col des Aravis

  • Col de la Colombiere

    Col de la Colombiere

  • Publier

    Publier

Abreise mit dem Auto ( 401 Kilometer )

Publier -> Évian-les-Bains -> Meillerie -> Villeneuve -> Saint-Légier-La Chiésaz -> Bulle -> Bern -> Basel -> Weil am Rhein -> Freiburg -> Offenburg -> Malsch

Wir waren uns einig, die Urlaubswoche sollte genauso entspannt enden wie sie war !
Aus diesem Grund gönnten wir uns den Luxus einer Zwischenübernachtung und fuhren nicht den "weiten" Weg direkt nach Hause.

Und wo treibt es einen hin ? Dahin wo man sich fühlgefühlt hat, in die Hausbrauerei nach Malsch ! Der Auftrag war ganz klar: Bier trinken und Fußball schauen !

Aufgrund der extremen Verkehrsverhältnisse der letzten Woche rechneten wir mit einer Fahrdauer von deutlich über 6 Stunden. Aber weit gefehlt, wir kamen perfekt durch und saßen pünktlich um 15.30 h in der Hausbrauerei vor der Mega-Leinwand um Bundesliga-Fußball zu schauen.
Der Abend nahm seinen Lauf und es war genauso wie wir uns es vorgestellt haben - entspannt !

Abreise mit dem Auto ( 375 Kilometer )

Malsch -> Karlsruhe -> Heidelberg -> Darmstadt -> Limburg -> Köln -> Leverkusen -> Wuppertal -> Essen

Nach einer etwas kürzeren Nacht und einem ausgiebigem Frühstück ging es zeitig auf zur letzten Etappe.

Wie schon am gestrigen Tage herrschte heute keine übermäßige Verkehrsdichte auf den Autobahnen. Bereits gegen Mittag erreichen wir unsere Heimat und luden gemütlich die Motorräder ab.

Nun ist es offiziell ... der Motorradurlaub ist beendet, ab morgen ist wieder Geldverdienen angesagt !


Fazit:

Tja, wo soll ich da nur anfangen ?
Eigentlich gibt es nur eine Empfehlung für Euch: Hinfahren und Machen !

Wir haben schon etliche schöne Motorradtouren erlebt, aber Frankreich hebt das Motorradfahren nochmal auf ein neues Level !
Fahrerisch haben wir soviele Glanzpunkte erlebt wie selten zuvor, und landschaftlich spricht Frankreich eh für sich !

Ganz klar: In Sachen Übernachtung und Frühstück muss man Abstriche machen.
Aber wir sind ausnahmslose auf nette und hilfsbereite Menschen gestoßen, das Klischee von den Franzosen die einen nicht verstehen wollen können wir in keinster Weise bestätigen !

Es war die erhoffte "Tour des Lebens", Aber nur der erste Teil ! Denn ... es ist noch nicht aller Tage, wir kommen wieder keine Frage !

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